Branchen-Wecker: Der Nextgen-Cinch-Stecker
0110 läutete mit WBTs „reduced but pure‘ -Konzept vor rund
vier Jahren in der HiFi-Szene eine Zeitenwende ein
der Funktionsweise eines Trans-
formators. Nur koppelt dieser
in unserem Fall einen Teil des
Nutzsignales
kurzerhand
ab.
Aufgrund von Feldrückwirkun-
gen im Material kann dieser ab-
gekoppelte Teil den Signaltrans-
port empfindlich beeinflussen.
Und weil das so ist, muss man
diese auf dem
Hüisenmantel
entlang wirbelnden Kerle an ih-
rem schändlichen Treiben
hindern,
weshalb
W BT
bereits
beim Next-
gen-Stecker 0110 mit einer ex-
trem
dünnwandigen
Alumi-
niumhülse arbeitet, die aufgrund
ihrer
geringen
Induktivität
dem
Mag-
netfeld
des
Innenleiters nur noch sehr we-
nig Energie entzieht. Sie ahnen
schon: Hinter der eingangs so
flapsig
formulier-
ten „Rot in Rot
und Weiß in
Weiß“-Theo-
rie steckt eine
ganze Menge Ge-
hirnschmalz,
was
letztlich nur eins
zum Ziel hat: die An-
passung
des
Wellen-
widerstands. Jene aus der
Nachrichtentechnik
bekannte
Noch ein WBT-Coup: Die Nextgen-
Polklemme 0710 (hier die vergoldete
Variante)
Größe unterscheidet sich vom
„normalen“ ohmschen W ider-
stand, an dem in einem Strom-
kreis eine Spannung abfällt und
dessen Verlustleistung in Wärme
umgewandelt wird, ganz erheb-
lich. W ird aufgrund einer unsau-
beren
Widerstandsanpassung
das elektrische Signal nicht kor-
rekt transportiert, kommt es zu
unerwünschten Reflexionen auf
der
Übertragungsstrecke, die
durch die Leitung zurückwan-
dern können. In der Fernseh-
technik - hier reden wir aller-
dings über HF-Signale — sind sol-
che Reflexionen im Extremfall
als Phantombilder zu sehen. Aus
diesem Grund hat sich die bild-
verarbeitende Indu-strie schon
vor langer Zeit auf einen stan-
dardisierten Wellenwiderstand
von 75 Ohm geeinigt. Sie finden
diesen Vermerk auf jedem An-
tennenanschluss.
Im Audiobereich, wo ja die
niederfrequente Signalübertra-
Normal oder Next(-gen) -
hörbare Unterschiede?
Sowohl mechanisch als auch physikalisch ist die Nextgen-Tech-
nologie herkömmlichen Cinchverbindern überlegen. Aber wie
klingt's? Ein Direktvergleich
E
ndlich
gibt's
die
Nextgen-
Cinch-Buchse, und die ersten
Hersteller rüsten ihre Geräte damit
aus. Doch was bringt sie wirklich?
Klanglichen Gewinn oder nur Um-
satz für WBT? Ein Test ist kaum
möglich,
schließlich
schraubt
wohl kein Produzent gemischte
Varianten zum Hin- und Herste-
cken an seine Geräte.
Wir machten trotzdem die Probe
aufs Exempel. Mit Hilfe von zwei
Umschaltboxen, die jeweils mit ei-
nem Paar normaler WBT-Cinch-
Buchsen sowie zwei in Nextgen-
Ausführung bestückt waren. Je-
des Kistchen hat zwei fest instal-
lierte NF-Kabel mit Nextgen-Ste-
ckern zum Anschluss an Verstär-
ker und CD-Spieler. Da wir über
zwei bis auf die Cinch-Stecker
identische NF-Leiter HMS Gran Fi-
nale verfügen-unmittelbar hinter-
einander von derselben Rolle, von
derselben Person mit denselben
Utensilien konfektioniert - konn-
schen Leitern um, die aus identi- über die alte Technik enger und im
sehen Kabeltypen gebildet wer- Fluss leicht gehemmt erschien,
den, hört man
im
Hochpegel- Auch tonal punkteten die Next-
modus normalerweise so gut wie gen-Eingänge durch einen homo-
keine Unterschiede. Anders bei genen, geschmeidigen Präsenz-
unserem Versuch: Der Aufbau mit bereich. Über die gängigen Buch-
den Schaltmodulen schluckte hör- sen schlichen sich hier metallisch
bar Details, Raum und Frische. Das timbrierte, spröde Untertöne ein.
Klangbild wirkte leicht mattiert Drehte man die Paarungen um,
und gebremst. Und dennoch war schloss also die Nextgen-Stecker
der Abstand zwischen WBT nor- an die alten Buchsen an und um-
mal und WBT Nextgen reprodu- gekehrt, nivellierten sich die Un-
zierbar. Ähnlich wie schon die Ste- terschiede. Jetzt klangen beide
cker bewirkten die wirbelstrom- Strecken sehr ähnlich. Fazit: Die
freien Buchsen eine weiträumige- Nextgen-Buchsen sind eine echte
re, entspanntere und bewegliche- Bereicherung des Anschlussre-
re Wiedergabe, während Musik pertoires.
Matthias Bäde
ten wir zwei einheitliche Übertra-
gungsstrecken
realisieren:
eine
komplette in konventioneller, die
andere in Nextgen-Technik. Die
Umschaltung
erfolgte
verzöge-
rungsfrei per Funkfernbedienung.
Nun werden Kritiker ins Feld füh-
ren, dass dieser Aufbau das Signal
verschlechtert. Stimmt, aber lie-
ber beeinträchtigt verglei-
chen, als vollkommen im
Dunkeln tappen, oder?
Zwecks Feststellung der
Verluste hatten wir parallel
zur „Teststrecke" eine zusätzli-
che, symmetrische vom zweiten
Ausgang des CD-Spielers direkt
zum XLR-Input des Pres
gelegt.
Natürlich
kam
auch
hier
ein HMS Gran
Finale zum Ein-
satz
Schaltet
man
zwischen
unsymmetrischen
und
symmetri-
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